Im letzten Beitrag bin ich eingegangen auf die Wahl der richtigen Bildsprache für Ihre Stellenanzeige. Wenden wir uns nun dem Jobtitel oder der Stellenbezeichnung zu für die entsprechende Vakanz.
Auch die Auswahl des Jobtitels hat großen Einfluss auf die Resonanz Ihrer Stellenanzeige. Dies betrifft einerseits sowohl die Auffindbarkeit Ihrer Anzeige als auch die angesprochene Zielgruppe und Persönlichkeiten, die Sie sich für Ihr Unternehmen wünschen. Zu lesen gibt es hier alles Mögliche: vom „Buchhalter“ über die „geile IT-Sau“ und aktuell auch noch jede Menge „Rockstars“ und „Heroes“.
Für welchen Stil Sie sich auch entscheiden – denken Sie immer daran, dass schon der Jobtitel dem Leser jede Menge Spielraum gibt, Ihre Unternehmenskultur und die Positionierung und Wertschätzung der Stelle im Unternehmen zu interpretieren!
Hierbei stellen sich folgende Fragen:
- Ist eine deutsche Stellenbezeichnung per se konservativ? Oder ist Deutsch das neue „Hip“?
- Muss jede Stelle irgendwie auch ein „Manager“ oder „Director“ sein?
- Kann und soll die Bezeichnung Aufschluss geben über die organisatorische Einbindung der Vakanz?
- Möchten Sie die Stelle unspezifisch beschreiben und damit eine möglichst breite Menge an potenziellen Bewerbern anlocken?
- Hat Ihre gebotene Vakanz einen USP unter den vergleichbaren Stellenausschreibungen?
- Wie wichtig ist Ihnen die Auffindbarkeit Ihrer Anzeige, falls ein Interessent seine Wunschposition in die Suchmasken von Jobportalen oder Metasuchmaschinen eingibt?
- Welche Persönlichkeiten mit welchem Selbstverständnis möchten Sie zur Bewerbung motivieren?
- Und nicht zuletzt: wie glaubwürdig ist ein „Rockstar“ in einem alteingesessenen Industrieunternehmen?
Das mag Ihnen jetzt aufwändig und weit hergeholt erscheinen – ist doch der Jobtitel irgendwie selbstverständlich. Doch bedenken Sie, dass der Jobtitel in der Tat das Erste sein wird, was ein potenzieller Interessent von Ihrer Stellenanzeige sieht: in der Trefferliste – neben diversen anderen Anzeigen auf sein Suchprofil.
Der Jobtitel sollte zuallererst hinreichend Aufschluss geben auf die tatsächliche Tätigkeit. Exotische Bezeichnungen sind mit Vorsicht und wohlüberlegt zu verwenden und allein aus Gründen der Auffindbarkeit empfehle ich diese eher als Zusatz zu allgemein verständlichen Bezeichnungen zu ergänzen.
Wenn Sie die Auswahl Ihres Jobtitels anhand der obigen Checkliste hinterfragen und überprüfen und klare Antworten auf alle Fragen gefunden haben, sind Sie mit dem richtigen Jobtitel am Start!
Sie sind noch unsicher? Testen Sie verschiedene Varianten! Wenn eine Anzeige nicht erfolgreich war – verlängern Sie nicht einfach, sondern probieren die Alternative. Und wenn Ihr SEO-Manager nichts dagegen hat, können Sie auf der eigenen Homepage im Karrierebereich sogar beide Varianten gleichzeitig posten. Der Rücklauf wird Ihnen Aufschluss darüber geben, welchen Titel Sie auch bei kostenpflichtiger Schaltung verwenden sollten.