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Chat-Bots im Recruiting – oder doch Erfolgsfaktor Mensch?

chat bots

Wenn man die einschlägigen Medien oder auch Artikel in den relevanten Medien und Links auf XING und in den Fachgruppen verfolgt, erhält man den Eindruck, dass Chat-Bots im Recruiting die neue Revolution darstellen und das Mittel der Wahl, um dem Fachkräftemange in den engen Märkten optimal zu begegnen. Unzählige Anbieter tun sich hier hervor und bewerben ihre zugleich in eine Bewerbermanagement Software eingebetteten digitalen Produkte. Aber ist das wirklich die ultimative Lösung?

Als erfahrene Recruiterin und durchaus digital orientiert habe ich an dieser Stelle allerdings eine andere – aus der Perspektive der Anbieter eher unpopuläre – Sicht auf die Dinge.

Wie Chat-Bots arbeiten

Was genau sind eigentlich Chat-Bots? Es sind Fenster, die unten rechts aufgehen, falls sich ein Kandidat auf der Karriereseite tummelt und die sodann gerne bereit sind, hierbei zu assistieren oder auch (Standard-)Fragen zum Unternehmen oder der Bewerbung zu beantworten. Fortgeschrittenere Versionen bieten hier sogar sprachgesteuerte Robots an, welche ebenso „antworten“.

Candidate Experience mit Chat-Bots

Aber wem dient das? Wirklich dem Kandidaten, der ja weiss, dass er mit einem Robot kommuniziert? Halten Sie dies wirklich für hilfreich, um einen Interessenten von Ihrem Unternehmen und der Kultur zu überzeuge? Die Antwort auf diese Frage lasse ich gerne offen.

Für welche Unternehmen Chat-Bots Sinn machen

Es macht in diesem Kontext sicher Sinn, Unternehmen in verschiedene Kategorien zu strukturieren: Da gibt es diejenigen so aufgestellten Unternehmen, die aufgrund ihrer attraktiven Produkte, ihrer Größe und ihres Arbeitgeberimages sich in allen Bereichen nach wie vor über eine Flut von Bewerbern und Interessenten freuen können und diese möglichst effizient zu bearbeiten haben, problemlos auf die Gefahr hin, dass sich nach Erstkontakt mit einem Chat-Bot einige direkt wieder verabschieden. Die mit einem so hohen Aufkommen an Interessenten zu tun habe, dass dies auch betriebswirtschaftlich Sinn macht und die so oder so einen Pool qualifizierter Kandidaten in den folgenden Recruitingprozess konvertieren können.

Chat-Bots in KMU?

Und dann gibt es mittelständische oder kleinere Unternehmen, die als „Hidden Champions“ am Markt sind, deren Produkte oder Dienstleistungen fast jeder nutzt und sie doch kaum jemand kennt oder auch die kleineren Unternehmen, die bestenfalls regional einen Bekanntheitsgrad genießen, der zu proaktiven Bewerbungen führt.

 Candidate Experience vs Chat-Bots für KMU

Insbesondere für diese im letzten Absatz genannten KMU bedarf es aus meiner Erfahrung genau das Gegenteil von Chat-Bots, was hier im Recruiting zum Erfolg führt: nämlich die menschliche, individuelle und persönliche Seite, welche die Kommunikation mit einem potenziellen Kandidaten ausmacht und aus einem Interessenten einen Bewerber macht und schlussendlich idealerweise einen Mitarbeiter. Einen Mitarbeiter, der sich genau deswegen und die dadurch erlebte Unternehmenskultur bereits während seiner Candidate Journey für dieses Unternehmen entschieden hat.

Chat-Bots oder Erfolgsfaktor Mensch?

Ich wage mich zum Abschluss an folgende provokante These: wer Chat-Bots im Recruiting im subjektiv wahrgenommenen Fachkräftemangel in KMU einsetzt – hat möglicherweise den Markt und seine Veränderungen nicht verstanden und verliert damit den großen Anteil an potenziell interessierten Besuchern der Karriereseite, die in einem persönlichen Gespräch zu begeistern gewesen wären.

Wenn Sie für ein kleineres oder mittelständisches Unternehmen rekrutieren sollten Sie ganz besonders auf die individuelle und persönliche Note in der Bewerberkommunikation achten. Wählen Sie ein informatives Telefonat – statt der Kommunikation mit einem Chat Bot – und überzeugen Sie ganz analog den Interessenten von Ihrem Unternehmen als Arbeitgeber und motivieren Sie ganz persönlich zu einer Bewerbung. 

Machen Sie den Recruiting-Check!

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