Die Rolle des Recruiters hat im Kontext der Kandidatenknappheit eine enorme Aufwertung erfahren. Recruiting ist zum kritischen Erfolgsfaktor und zur Managementaufgabe geworden. Erfolgreiche Recruiter haben die Komfortzone verlassen und fokussieren sich in ihrem Tun auf die Außenwirkung und die Attraktivierung und Bindung von interessierten Kandidaten. Damit einher geht eine starke Veränderung des bisherigen Stellenprofils.
Das Qualifkationsprofil „Recruiter“ bisher
Wenn es bis vor einiger Zeit noch vollkommen ausreichend war, das
Bewerbermanagement und die Schaltung von Stellenanzeigen an juniore HR Kollegen, Office Manager oder Managementassistenzen zu verlagern, hat sich doch die Situation heute um 180 Grad gedreht. Auch ist Bewerbermanagement kein „Azubi-Job“ mehr, dafür ist das Thema im Kandidatenmarkt zu brisant geworden. Die Rolle „Face-to-the-candidate“ hat sich im unternehmensrelevanten Kontext zu einem kritischen Erfolgsfaktor gewandelt, welchem entsprechend Rechnung zu tragen ist.
Veränderung vom Recruiter zum Candidate Experience Manager
Der Bewerbungseingang ist rückläufig – das ist hinreichend bekannt. Hinzu kommt immer öfter, dass Kandidaten abspringen, wenn Prozesse zu langsam ablaufen. Die Rolle des Recruiters hat sich dahingehend gewandelt, dass es nicht mehr genügt, die Prozesse intern zu steuern und dem Bewerber Feedback zu geben, wenn es halt da ist – nein: den Bewerber bei der Stange halten, für das Unternehmen gewinnen und zugleich intern für die Beschleunigung im Prozess zu sorgen sind Kernkompetenzen erfolgreicher Recruiter geworden!
Charakteristika erfolgreicher Candidate Experience Manager
Der Candidate Experience Manager unterscheidet sich vom bisherigen Recruiter insbesondere durch seinen Fokus: nicht mehr intern und Warten steht oben auf der Agenda, sondern intern treiben und extern kommunizieren! Ein erfolgreicher Candidate Experience Manager hält die Verbindung zu seinen Kandidaten und baut durch kontinuierliche Kommunikation und Transparenz eine positive Beziehung zu seinen Bewerbern auf. Gleichzeitig treibt er nach innen gerichtete Entscheidungsprozesse voran und fordert zeitnahe Rückmeldungen aus den Fachbereichen ein, ebenso wie kurzfristige Termine – und dies erfordert eine Veränderung und Stärkung der internen Rolle! Nach wie vor ist HR oder Recruitig zwar ein interner Dienstleister, zugleich jedoch hat das Gewicht des externen Stakeholders, des Bewerbers, stark zugenommen und muss entsprechend gemanaged werden. Dies erfordert Standing und möglicherweise auch die Stärke, intern in Konflikte zu laufen, wenn Prozesse im Fachbereich zu langsam voran schreiten.
Erfolge von Candidate Experience Managern
Candidate Experience Manager, die ihre Rolle Ernst nehmen und richtig verstanden haben, bauen während des Recruitingsprozesses und insbesondere im Fall von intern verursachten Wartezeiten die Beziehungen zu ihren Kandidaten auf. In der Konsequenz erleben sie hierfür hochmotivierte und bereits an den Ansprechpartner innerhalb des Unternehmens gebundene Kandidaten und gewachsene Beziehungen.
Ein Kandidat, der durch offene, stetige und individuelle Kommunikation währen der Wartezeit auf einen persönlichen Termin mit der Fachabteilung zum Gespräch erscheint, ist definitiv positiver eingestimmt als ein Kandidat, für den das Unternehmen inzwischen zu einer „Vielleicht“ und „Naja schaun wir mal….“-Option geworden ist mangels Wertschätzung im Prozess und Bindung durch Kommunikation!
Am Ende der Candidate Journey sind insbesondere bei vergleichbaren Hardfacts wie Aufgabe und Gehalt die weichen, persönlichen und individuellen Faktoren der erlebten Candidate Experience mit dem Unternehmen ausschlaggebend für seine Entscheidung. Und hier kann ein guter Candidate Experience Manager einen wahren USP darstellen für sein Unternehmen!
Ein Gedanke zu „Vom Recruiter zum Candidate Experience Manager“