Der gängigste Weg und Start eines jeden Recruitingprozesses ist die Erstellung und Veröffentlichung der Stellenanzeige. Bereits bei der Erstellung der Anzeige sollten Sie eine Reihe von relevanten Aspekten beachten. Gemäß Eye-Tracking Studien betrifft dies sowohl den Aufbau der Anzeige, das Layout und nicht zuletzt für jede Stellenanzeige die richtige Bildsprache.
Das Erste, was ein Betrachter der Anzeige unbewusst aufnimmt, ist die Aussage des Bildes – und schon hier kann ein erster Absprung von der Anzeige erfolgen. Das gewählte Bild sollte implizit eine klare Vorstellung erzeugen bezüglich der Tätigkeit sowohl des Lesers der Anzeige als auch des Umfeldes, in dem das Unternehmen tätig ist. Zugegeben, eine Herausforderung, die sich jedoch lohnt!
Diese Bilder sollten Sie aussortieren
Bei meinen regelmäßigen Querchecks beliebiger Stellenanzeigen für die unterschiedlichsten Profile und Branchen erschrecke ich immer wieder über die Gedankenlosigkeit der Gestaltung und Bildsprachen. Meine Empfehlung an Sie: von beliebigen xmal gesehenen istock Fotos eines aufgeklappten Laptops vor einem Bürofenster mit Blick auf Glasfronten benachbarter Gebäude sollte hier Abstand genommen werden. Ebenso die Zeit der Sportmotive, wie sie eine Weile sehr verbreitet und modern waren, ist inzwischen abgelaufen. Eine Bildsprache, die stark auf Freizeitaktivitäten und damit die Work-Life-Balance abzielt, bedarf einer gewissen Glaubwürdigkeit – und diese sollte sodann mit der ausgeschriebenen Position und den real gelebten Arbeitszeitmodellen harmonieren.
Erwartungen und Emotionen
In jeder Stellenanzeige die richtige Bildsprache dient in erster Linie natürlich einer positiven Emotionalisierung und damit der Motivation zu einer Bewerbung – aber welche Interpretationen und Einstimmungen auf Ihr Unternehmen können Erwartungen wecken, die Sie wirklich einhalten und die Ihnen der Leser auch als glaubwürdig abnimmt?
Bildsprache für verschiedene Zielgruppen
Für die Bildauswahl ebenfalls zu berücksichtigen ist die gewünschte Zielgruppe, der Adressat der Stellenanzeige. Es macht Sinn, sich die Mühe zu machen und für verschiedene Unternehmensbereiche unterschiedliche Bilder zu verwenden – welche idealerweise auf den ersten Blick in der Tat mit der ausgeschriebenen Position etwas zu tun haben und hier einen echten positiven Beitrag zur Wahrnehmung Ihrer Stellenanzeige leisten.
Welche Faktoren Sie weiterhin berücksichtigen sollten
Weitere relevante Faktoren bzgl Aufnahme der Inhalte und Attraktivierung des Lesers zur Bewerbung betreffen die Textgestaltung:
- Jobtitel – dieser gibt eine Menge Interpretationsspielraum bzgl Unternehmenskultur und Wertschätzung der Stelle im Unternehmen!
- Stellenbezeichnung und Auffindbarkeit – SEO?
- Fließtext oder Bulletpoints?
- Wieviele Bulletpoints kann das Gehirn gut verarbeiten?
- Welche Unterkategorien an Informationen zur Stelle und dem Unternehmen wünscht sich der Leser?
- Einspaltig oder mehrspaltig?
- Geforderte Bewerbungsunterlagen?
- Möglichkeiten zur Bewerbung (Kombinationen von one-click, mail oder System?)
- Angekündigtes Feedback zum Bewerbungseingang?
- Ansprechpartner?
- Möglichkeit für Rückfragen zur Stelle oder der Bewerbung?
Um die optimale Stellenanzeige zu gestalten, ist die Bildsprache ein wesentlicher – wenn auch bei Weitem nicht der Einzige relevante Aspekt. Behalten Sie bei der Auswahl Ihres Bildes immer im Hinterkopf, dass bereits binnen der ersten Sekunde beim Klick auf Ihre Anzeige (unbewusst) bei dem Leser eine Vorentscheidung getroffen wird: mag ich, interessant – oder tausendmal gesehen und unter ferner liefen. Wählen Sie Ihr Bild individuell (Wiedererkennungswert), attraktiv (Erwartungen und Emotionen) und zugleich so dezent, dass dem zugehörigen Text sodann die volle Aufmerksamkeit Ihres Lesers zu Teil werden wird.
Ein Gedanke zu „Für jede Stellenanzeige die richtige Bildsprache“